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Erläuterung der Gefährdungsstufen: Von „Nicht gefährdet“ bis „Vom Aussterben bedroht“

Wenn Wissenschaftler die Überlebenschancen einer Art beurteilen, bezeichnen sie diese nicht einfach als „sicher“ oder „gefährdet“. Stattdessen nutzen sie ein weltweit anerkanntes System, um den Gefährdungsgrad einer Art zu beschreiben. Die Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN, die von der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) geführt wird, ist das am weitesten verbreitete Instrument für diesen Zweck.

Für alle, die im Bereich des Naturschutzes tätig sind, von politischen Entscheidungsträgern bis hin zu Bürgerwissenschaftlern, ist das Verständnis dieser Kategorien der Schlüssel zur Erkenntnis der Dringlichkeit des Handelns.

Was ist die Rote Liste der IUCN?

Die Rote Liste der IUCN bewertet Arten anhand spezifischer Kriterien, darunter Populationsgröße, Rückgangsrate, Verbreitungsgebiet und Grad der Lebensraumfragmentierung. Jeder Art wird eine Kategorie zugeordnet, die ihr Aussterberisiko in freier Wildbahn widerspiegelt.

Diese Kategorien sind nicht nur wissenschaftliche Bezeichnungen, sondern sie dienen als Grundlage für Prioritäten im Naturschutz, Forschungsförderung und rechtliche Schutzmaßnahmen weltweit.

Die Hauptkategorien erklärt

Nachfolgend sind die wichtigsten IUCN-Kategorien aufgeführt, geordnet nach dem Gefährdungspotenzial, vom niedrigsten zum höchsten:

Least Concern (LC)

Die Arten dieser Kategorie sind weit verbreitet und zahlreich und sehen sich keiner unmittelbaren Bedrohung durch einen signifikanten Rückgang ausgesetzt.

Beispiel: Der Kleine Igeltenrek (Echinops telfairi) wird aufgrund seiner stabilen Population derzeit als „Nicht gefährdet“ eingestuft.

Near Threatened (NT)

Diese Arten sind zwar noch nicht gefährdet, aber sie stehen kurz davor, in naher Zukunft in die Kategorie der bedrohten Arten eingestuft zu werden.

Beispiel: Der Europäische Igel (Erinaceus europaeus) ist in vielen Ländern aufgrund von Populationsrückgängen durch Lebensraumverlust und Straßenverkehrsmortalität potenziell gefährdet.

Vulnerable (VU)

Arten, die mittelfristig stark vom Aussterben bedroht sind. Sie haben möglicherweise erhebliche Populationsrückgänge erlitten oder verfügen über ein sehr begrenztes Verbreitungsgebiet.

Beispiel: Der Dryad-Kleintenrek (Microgale dryas) ist aufgrund der anhaltenden Entwaldung in Madagaskar gefährdet.

Endangered (EN)

Arten, die in naher Zukunft einem sehr hohen Aussterberisiko ausgesetzt sind. Ihre Populationen sind oft klein, fragmentiert und nehmen rapide ab.

Critically Endangered (CR)

Arten, die in naher Zukunft einem extrem hohen Aussterberisiko ausgesetzt sind. Schon geringfügige Veränderungen in ihrer Umwelt können sie dahinraffen.

Extinct in the Wild (EW)

Arten, die in ihrem natürlichen Lebensraum nicht mehr vorkommen, aber in Gefangenschaft oder in betreuten Populationen außerhalb ihres historischen Verbreitungsgebiets überleben.

Extinct (EX)

Arten, bei denen kein vernünftiger Zweifel daran besteht, dass das letzte Individuum gestorben ist.

Weitere Kategorien

Data Deficient (DD)

Es liegen nicht genügend Informationen für eine direkte Beurteilung vor. Das bedeutet nicht, dass die Art sicher ist – sie könnte ernsthaft gefährdet sein, aber es fehlen ausreichende Forschungsergebnisse.

Not Evaluated (NE)

Arten, die noch nicht von der IUCN bewertet wurden.

Wie Bewertungen vorgenommen werden

Die IUCN verwendet quantitative Kriterien wie zum Beispiel:

  • Bevölkerungstrend: Nimmt die Bevölkerung zu, bleibt sie stabil oder nimmt sie ab?
  • Geografische Verbreitung: Wie weit ist die Art verbreitet?
  • Grad der Fragmentierung: Sind die Populationen isoliert?
  • Bedrohungen: Welchen Belastungen sind sie ausgesetzt (Lebensraumverlust, Jagd, Klimawandel usw.)?

Die Beurteilungen werden von Artenexperten durchgeführt und regelmäßig aktualisiert, sobald neue Daten verfügbar sind.

Warum das für Igel und Tenreks wichtig ist

Viele Igelarten gelten als potenziell Near Threatened oder Vulnerable, was auf Bestandsrückgänge durch Verkehrstote, Lebensraumverlust und verringertes Insektenangebot zurückzuführen ist. In Madagaskar sind mehrere Tenrekarten aufgrund von Entwaldung und Jagddruck in höheren Gefährdungskategorien, während andere vorerst als nicht gefährdet gelten.

Das Verständnis dieser Kategorien hilft Naturschützern, Prioritäten zu setzen, sei es durch dringende Maßnahmen für vom Aussterben bedrohte Arten oder durch präventive Maßnahmen für Arten, die noch als nicht gefährdet gelten.

Zusammenfassung

Die Rote Liste der IUCN ist mehr als nur eine Checkliste; sie ist ein lebendiges Archiv der Biodiversität unseres Planeten und der Bedrohungen, denen er ausgesetzt ist. Von „Least Concerned“ bis „Critically Endangered“ erzählt jede Kategorie, wie nahe eine Art dem Verschwinden aus der Wildnis ist. Die Kenntnis dieser Stufen ist ein wesentlicher Schritt für einen wirksamen Artenschutz.

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