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Sommerruhe bei Igeln und Tenreks

Während der Winterschlaf in den kälteren Monaten eine bekannte Überlebensstrategie bei Tieren ist, ist die Sommerruhe – ein Ruhezustand während heißer und trockener Perioden – weniger bekannt. Sowohl Igel als auch Tenreks können unter bestimmten Umweltbedingungen in diesen Zustand verfallen. In diesem Artikel erklären wir, was Sommerruhe bedeutet, wie sie sich vom Winterschlaf unterscheidet und was zu erwarten ist, wenn Ihr Igel oder Tenrek Anzeichen dafür zeigt, in diesen Zustand zu gehen.

Was ist Sommerruhe?

Die Sommerruhe (oder Aestivation) ist eine Verlangsamung des Stoffwechsels, die Tieren hilft, extreme Hitze oder Dürre zu überstehen. Ähnlich wie der Winterschlaf geht sie mit reduzierter Aktivität, niedrigerer Herzfrequenz und eingeschränkter Reaktionsfähigkeit einher. Während der Winterschlaf jedoch typischerweise durch Kälte und Nahrungsmangel ausgelöst wird, tritt die Sommerruhe als Reaktion auf Hitze, Dehydrierung oder beides auf.

In Gefangenschaft tritt Sommerruhe seltener auf, kann aber dennoch vorkommen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Temperatur oder Luftfeuchtigkeit außerhalb der optimalen Bereiche liegen.

Sommerruhe bei Igeln

Tritt es bei allen Arten auf?

Bei Igeln ist die Sommerruhe vor allem bei afrikanischen Arten wie dem Afrikanischen Zwergigel zu beobachten, insbesondere in ihrem natürlichen Lebensraum. Während der Trockenzeit können diese Igel wochenlang inaktiv sein und sich unterirdisch oder in schattigen Bauen verkriechen.

Europäische Igel sind nicht dafür bekannt, eine Sommerruhe zu halten. Stattdessen halten sie sich in den Wintermonaten zuverlässiger an Winterschlafzyklen.

Auslöser in Gefangenschaft

Obwohl selten, können in Gefangenschaft gehaltene Igel Anzeichen einer Sommerruhe zeigen, wenn:

  • Die Raumtemperatur übersteigt regelmäßig 30 Grad Celsius (86 Grad Fahrenheit).
  • Die Luftfeuchtigkeit sinkt zu stark (unter 30 %).
  • Der Igel ist dehydriert oder leidet unter Hitzestress
  • Es treten plötzliche Umweltveränderungen auf (z. B. das Verlegen von Gehegen an einen sonnigen Standort).
Die Anzeichen erkennen

Anzeichen der Sommerruhe können sich mit denen des Winterschlafs oder einer Krankheit überschneiden. Achten Sie auf Folgendes:

  • Längere Inaktivität bei heißem Wetter
  • Kühle, trockene Haut und gekrümmte Haltung
  • Reaktionslosigkeit, die keinem normalen Schlaf ähnelt
  • Gewichtsverlust über mehrere Tage

Wichtig: Bei Verdacht auf Sommerruhe sollten Sie zunächst eine Krankheit ausschließen. Im Zweifelsfall konsultieren Sie immer einen Tierarzt.

Was zu tun

Wenn Sie glauben, dass Ihr Igel aetivierend ist:

  • Die Umgebungstemperatur auf stabile 23-25 ​​Grad Celsius (73-77 Grad Fahrenheit) senken.
  • Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit mithilfe eines Luftbefeuchters oder eines feuchten Handtuchs in der Nähe des Geheges.
  • Bieten Sie Unterstützung bei der Flüssigkeitszufuhr an, z. B. durch geschmacksneutrale Elektrolytlösungen (nach Rücksprache mit einem Tierarzt).
  • Vermeiden Sie es, das Tier übermäßig zu stören, aber beobachten Sie es genau auf Veränderungen.

Sommerruhe bei Tenreks

Ein natürlicher Bestandteil des Lebens

Bei Tenreks, insbesondere beim Großen Tenrek, ist die Sommerruhe ein natürliches, saisonales Verhalten. In der Trockenzeit Madagaskars ziehen sich Tenreks in ihre Baue zurück und verfallen dort monatelang in eine Sommerruhe, manchmal bis zu neun Monate, je nach den Bedingungen.

Diese Ruhephase ist ein entscheidender Teil ihres Lebenszyklus und hilft ihnen, Energie zu sparen und zu überleben, wenn Nahrung und Wasser knapp sind.

Sommerruhe in Gefangenschaft

In Gefangenschaft folgen Tenreks oft ihrem natürlichen Rhythmus, insbesondere wenn Umweltreize saisonale Muster widerspiegeln. Halter berichten häufig von einem Sommerruheverhalten, das im Spätsommer oder Frühherbst beginnt, abhängig von der Temperatur im Gehege, der Beleuchtung und dem Fütterungsplan.

Typische Anzeichen sind:

  • Vollständiger Nahrungsentzug
  • Tage- oder wochenlang schlafen
  • Dramatisch verlangsamte Atmung
  • Keine Abfallproduktion

Anders als bei Igeln ist dies bei Tenreks normalerweise kein Grund zur Sorge, dennoch sind Verständnis und Vorbereitung unerlässlich.

Sommerruhe sicher unterstützen

So können Sie einen Tenrek während der Sommerruhe sicher stützen:

  • Sorgen Sie für einen ruhigen, dunklen Unterschlupf mit dicker Einstreu.
  • Die Temperatur sollte zwischen 20 und 24 Grad Celsius (68 bis 75 Grad Fahrenheit) liegen.
  • Das Tier darf nicht zwangsgefüttert oder geweckt werden, es sei denn, tierärztliche Anweisungen raten ausdrücklich dazu.
  • Stellen Sie sicher, dass stets frisches Wasser verfügbar ist, auch wenn es nicht getrunken wird.

Besitzer sollten ihre Tenreks wöchentlich vor und während der Sommerruhe wiegen, um ihren Körperzustand zu überwachen. Bei übermäßigem Gewichtsverlust oder wenn die Sommerruhe zu einer ungewöhnlichen Jahreszeit beginnt, ist tierärztlicher Rat ratsam.

Sommerruhe und Winterschlaf

BesonderheitSommerzeitWinterschlaf
AuslösenHitze, TrockenheitKalte, saisonale Nahrungsmittelknappheit
Tritt auf inHeiße/trockene UmgebungenKalte/winterliche Umgebungen
DauerTage bis MonateWochen bis Monate
Gesehen inTenreks, Afrikanische IgelEuropäische Igel
Sorge in GefangenschaftManchmal (Igel)Oftmals (Igel)

Fazit: Beobachten, unterstützen und verstehen

Sommerruhe ist keine Fehlfunktion, sondern eine geniale, evolutionär bedingte Überlebensstrategie. Ob sich Ihr Tier nun aufgrund natürlicher Instinkte oder Umweltreize zurückzieht – das Verständnis der Gründe und Mechanismen ermöglicht Ihnen, angemessen und souverän zu reagieren.

Im Igelprogramm setzen wir auf die Zusammenarbeit mit der Natur, nicht gegen sie. Indem wir mehr über die Sommerruhe von Igeln und Tenreks erfahren, kommen wir der Schaffung von Umgebungen, die den natürlichen Rhythmus der Tiere respektieren, einen Schritt näher – auch in Gefangenschaft.

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