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Beispiele für sichere und unsichere Untergründe und Nistmaterialien
Die Wahl des Untergrunds und des Nistmaterials hat einen enormen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von in Gefangenschaft gehaltenen Igeln und Tenreks. Ein geeigneter Untergrund fördert natürliche Verhaltensweisen wie Graben, Wühlen und Nestbau, während ein ungeeigneter Untergrund zu Atemwegsproblemen, Verletzungen oder Stress führen kann. Da diese Tiere klein und empfindlich sind, können selbst scheinbar unbedeutende Materialien schwerwiegende Folgen haben.
Sichere und gebräuchliche Optionen
Fleece-Einlagen
Viele Tierpfleger verwenden Fleece-Einlagen, da diese waschbar und wiederverwendbar sind und Staub reduzieren. Sie sind sanft zu empfindlichen Füßen und reizen die Atemwege nicht. Allerdings bietet Fleece nur wenig Beschäftigungsmöglichkeiten. Es ist eine flache, gleichmäßige Oberfläche, die weder Graben noch natürliches Futtersuchverhalten ermöglicht. Daher eignet sich Fleece am besten in Kombination mit anderen Beschäftigungsmaterialien wie Buddelkästen, Streufutter oder Nistmaterialien, anstatt als alleiniger Bodengrund.
Papierbasierte Einstreu
Zerkleinertes Papier oder gepresste Papierpellets sind sicher, staubfrei und saugfähig. Sie ermöglichen ein gewisses Grabverhalten und werden häufig in Rehabilitations- oder Rettungseinrichtungen empfohlen. Papiereinstreu muss häufig gewechselt werden, da sie schnell durchnässt ist, aber sie ist eine der sichersten Optionen für junge oder empfindliche Tiere.
Kokosfasern, Erde und Spielsand
Diese natürlichen Untergründe ahmen die Bedingungen im Freien nach und bieten hervorragende Möglichkeiten zum Buddeln und Sammeln. Gewaschener Spielsand, sterilisierte Kokosfasern oder organische Erde können bedenkenlos verwendet werden, wenn sie vorher sterilisiert wurden (z. B. durch Backen oder Erhitzen in der Mikrowelle). Sie erfordern jedoch mehr Pflege, da sich bei mangelnder Reinigung Bakterien oder Schimmelpilze ansiedeln können.
Heu und Laubstreu
Heu und Laubstreu eignen sich als Nistmaterial und bieten Tieren die Möglichkeit, natürliche Unterschlüpfe zu bauen. Diese müssen sauber und frei von Pestiziden sein und regelmäßig ausgetauscht werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Fortgeschrittenere Option: Bioaktive Substrate
Bioaktive Systeme, bei denen Substrat mit lebenden Pflanzen, Mikroorganismen (wie Springschwänzen und Asseln) und natürlicher Zersetzung kombiniert wird, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie schaffen ein sich selbst reinigendes Ökosystem und können natürliche Bedingungen nachahmen. Allerdings erfordern bioaktive Systeme viel Erfahrung.
- Sie benötigen ein sorgfältiges Gleichgewicht von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht, um schädliche Bakterien oder Schimmelpilze zu verhindern.
- Nicht alle Aufräumtrupps sind ungefährlich für Insektenfresser; manche werden möglicherweise im Übermaß gefressen, andere können das Tier stressen.
- Eine Überwachung ist unerlässlich, da ein Ungleichgewicht zu einem raschen Rückgang der Hygiene führen kann.
Aus diesem Grund eignen sich bioaktive Substrate am besten für erfahrene Terrarienhalter, die den erforderlichen Pflege- und Beobachtungsaufwand gewährleisten können. Für Anfänger sind einfachere Substrate sicherer und zuverlässiger.
Unsichere oder fragwürdige Materialien
Sägemehl und Holzspäne
Nicht alle Sägemehl- und Holzspäne sind unbedenklich. Zeder und Kiefer, insbesondere im frischen Zustand, enthalten aromatische Öle (Phenole), die die Atemwege reizen und mit der Zeit die Leber schädigen können. Feines Sägemehl ist zudem staubig und kann Augen-, Nasen- und Lungenreizungen verursachen. Falls Holzspäne verwendet werden, eignen sich ausschließlich ofengetrocknete, entstaubte Hartholz- oder Espenspäne.
Katzenstreu
Katzenstreu auf Tonbasis ist gefährlich, da sie verklumpt und beim Verschlucken zu Verstopfungen führen kann. Der Staub kann zudem Lunge und Augen reizen.
Stroh
Stroh ist grob und kann Augenverletzungen oder Stichwunden verursachen. Es eignet sich nicht als Nistmaterial für Igel oder Tenreks.
Synthetische Watte oder Füllwatte.
Wird als Nistmaterial für Kleintiere vermarktet, ist aber extrem gefährlich. Beim Verschlucken kann es zu Darmverschluss führen; wickelt es sich um Beine oder Zehen, kann es die Blutzirkulation unterbrechen.
Nistmaterial – Wichtiges
- Unabhängig vom gewählten Untergrund benötigen alle Igel und Tenreks sichere Nistmaterialien, um sich Unterschlüpfe zu bauen.
- Papierstreifen, Heu, getrocknete Blätter und unbehandelte Gräser eignen sich ideal.
- Vermeiden Sie stets faserige oder klumpende Materialien, die sich verheddern, die Verdauung behindern oder Feuchtigkeit speichern können.
- Wechseln Sie das Nistmaterial regelmäßig aus, damit es sauber und trocken bleibt.
Zusammenfassung
- Fleece ist sicher und leicht zu reinigen, bietet aber von sich aus wenig Abwechslung.
- Natürliche Untergründe wie Papier, Kokosfasern, Erde und Sand bieten zwar Möglichkeiten zum Graben, müssen aber häufig gereinigt werden.
- Bioaktive Substrate können sehr nährstoffreich sein, erfordern jedoch eine sorgfältige Pflege und ständige Überwachung.
- Unsichere Materialien wie Zeder, Kiefer, Stroh und synthetische Füllwatte müssen aufgrund von Gesundheitsrisiken vermieden werden.
Das beste Substrat ist eines, das Sicherheit, Hygiene und Verhaltensanregung in Einklang bringt und Igeln und Tenreks die Möglichkeit gibt, in Gefangenschaft ein gesünderes und natürlicheres Leben zu führen.
