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Der aktuelle Gefährdungsgrad aller Igel- und Tenrekarten

Einführung

Igel und Tenreks sehen sich auf den ersten Blick ähnlich, gehören aber völlig unterschiedlichen Familien an, jede mit ihrer eigenen, einzigartigen Evolutionsgeschichte. Trotz ihrer Unterschiede verbindet sie eine beunruhigende Realität: Viele ihrer Arten sind in freier Wildbahn zunehmenden Bedrohungen ausgesetzt. Von afrikanischen Graslandschaften bis zu europäischen Vororten und von Madagaskars Wäldern bis zu asiatischen Agrarflächen – die Populationen von Igeln und Tenreks gehen aufgrund einer Kombination aus menschlichen Aktivitäten, Lebensraumverlust und Umweltveränderungen zurück. Ihr Schutzstatus und ihr Gefährdungsgrad zu verstehen, ist der erste Schritt, um sie für zukünftige Generationen zu bewahren.

Bedrohungen, die zu Bevölkerungsrückgängen führen

Igel und Tenreks sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt, die je nach Lebensraum variieren, deren Ursachen sich jedoch häufig überschneiden. Diese Bedrohungen treten nicht isoliert auf: Sie wirken oft zusammen, verstärken ihre Auswirkungen und beschleunigen den Rückgang der Bestände.

  1. Lebensraumverlust und -fragmentierung
    Die Ausbreitung von Städten, die Landwirtschaft und der Ausbau der Infrastruktur führen weiterhin zur Zerstörung oder Zerstückelung natürlicher Lebensräume. Für Igel in Europa sind Vorstadtgärten und Straßenränder oft die letzten Zufluchtsorte, doch selbst diese schrumpfen. Tenreks in Madagaskar verlieren ihre Waldlebensräume durch Brandrodung, Holzeinschlag und Holzkohleproduktion und werden so in kleinere und weniger geeignete Gebiete abgedrängt.
  2. Verkehrstote und Unfälle durch Menschen
    Straßen und Verkehr stellen eine erhebliche Gefahr für Igel dar, insbesondere in Ländern, in denen sie häufig zwischen Nahrungs- und Nistgebieten pendeln. Tenreks werden zwar seltener von Fahrzeugen angefahren, können aber dennoch durch vom Menschen verursachte Gefahren wie Fallen oder offene Brunnen gefährdet werden.
  3. Prädation durch eingeschleppte Arten
    In Regionen, in denen Raubtiere wie Hunde, Katzen oder Mangusten eingeführt wurden, sind einheimische Igel- und Tenrekpopulationen einem erhöhten Prädationsdruck ausgesetzt. Junge oder geschwächte Tiere sind besonders gefährdet, und in Gebieten ohne natürliche Rückzugsgebiete sinkt die Überlebensrate rapide.
  4. Klimawandel und Wetterextreme
    Veränderte Wettermuster stören natürliche Zyklen. Für Igel können ungewöhnlich warme Winter den Winterschlaf unterbrechen und ihre Fettreserven vor dem Frühling aufbrauchen. Tenreks, von denen viele in trockenen oder kühlen Jahreszeiten in eine Art Winterschlaf verfallen, können Schwierigkeiten haben, wenn sich die Jahreszeiten ändern und dadurch weniger Nahrung und Wasser verfügbar sind.
  5. Pestizide, Umweltverschmutzung und Nahrungsknappheit
    Der weitverbreitete Einsatz von Pestiziden dezimiert die Insektenpopulationen: die Hauptnahrungsquelle für Igel und viele Tenreks. Die Belastung durch giftige Chemikalien kann auch direkt schaden und zu Krankheiten, verringerter Fortpflanzungsrate und erhöhter Sterblichkeit führen.
  6. Jagd, Handel und lokaler Konsum
    Obwohl Igel selten in großem Umfang gejagt werden, werden sie in einigen Gebieten wegen ihres Fleisches gefangen, und bestimmte Arten werden für den Handel mit exotischen Haustieren gefangen. In Madagaskar werden einige Tenrekarten traditionell zur Nahrungsbeschaffung gejagt. Ohne nachhaltiges Management können solche Praktiken die lokalen Populationen stark reduzieren.

Gefährdungsgrad der Igel

ArtnameGefährdungsgradBevölkerungsentwicklungZuletzt bewertetIUCN-Profil
Weißbauchigel
African pygmy hedgehog
Least concernStabil10 September 2016Klicken Sie hier.
Atelerix algirus
Algerische Igel
Least concernUnbekannt14 Juni 2016Klicken Sie hier.
Atelerix frontalis
Kapigel
Least ConcernStabil10 September 2016Klicken Sie hier.
Atelerix sclateri
Somalische Igel
Least ConcernUnbekannt09 September 2016Klicken Sie hier.
Erinaceus amurensis
Amurigel
Least ConcernStabil07 August 2016Klicken Sie hier.
Erinaceus concolor
Südliche Weißbrustigel
Least concernUnbekannt11 September 2016Klicken Sie hier.
Erinaceus europaeus
Europäischer Igel
Near ThreatenedAbnehmend18 Februar 2023Klicken Sie hier.
Erinaceus roumanicus
Nördliche Weißbrustigel
Least ConcernStabil07 September 2016Klicken Sie hier.
Hemiechinus auritus
Eigentliche Langohrigel
Least ConcernUnbekannt11 September 2016Klicken Sie hier.
Hemiechinus collaris
Indische Langohrigel
Least ConcernUnbekannt31 Januar 2016Klicken Sie hier.
Mesechinus dauuricus
Daurische Igel
Least ConcernStabil05 August 2016Klicken Sie hier.
Mesechinus hughi
Hughs Igel
Learn ConcernAbnehmend10 August 2016Klicken Sie hier.
Mesechinus miodon
Steppenigel
Not AssessedN/AN/AN/A
Mesechinus orientalis
Östlicher Waldigel
Not AssessedN/AN/AN/A
Mesechinus wangi
Gaoligong Igel
Not AssesedN/AN/AN/A
Paraechinus aethiopicus
Äthiopische Igel
Least ConcernStabil01 Februar 2016Klicken Sie hier.
Paraechinus hypomelas
Brandts Igel
Least ConcernUnbekannt30 August 2016Klicken Sie hier.
Paraechinus micropus
Indische Igel
Least Concern
Abnehmend25 Januar 2016Klicken Sie hier.
Paraechinus nudiventris
Nacktbauchigel
Least ConcernUnbekannt11 Januar 2017Klicken Sie hier.

Gefährdungsgrad der Tenreks

ArtnameGefährdungsgradBevölkerungsentwicklungZuletzt bewertetIUCN-Profil
Echinops telfairi
Kleine Igeltenrek
Least ConcernStabil04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Hemicentetes nigriceps
Schwarzkopftenrek
Least ConcernUnbekannt22 August 2014Klicken Sie hier.
Hemicentetes semispinosus
Eigentliche Streifentenrek
Least ConcernUnbekannt28 September 2014Klicken Sie hier.
Setifer setosus
Große Igeltenrek
Least ConcernStabil04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Tenrec ecaudatus
Große Tenrek
Least ConcernStabil30 August 2014Klicken Sie hier.
Geogale auritus
Erdtenrek
Least ConcernUnbekannt28 September 2014Klicken Sie hier.
Microgale brevicaudata
Kurzschwanz-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend24 September 2014Klicken Sie hier.
Microgale cowani
Cowan-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend28 September 2014Klicken Sie hier.
Microgale drouhardi
Drouhard-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale dryas
Dryad-Kleintenrek
Vulnerable Abnehmend16 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale fotsifotsy
Blasse Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale gracilis
Grazile Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale grandidieri
Grandidier-Kleintenrek
Least ConcernUnbekannt22 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale gymnorhyncha
Nacktnasen-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend14 Januar 2015Klicken Sie hier.
Microgale jenkinsae
Jenkins-Kleintenrek
EndangeredAbnehmend22 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale jobihely
Dunkle Kleintenrek
EndangeredUnbekannt20 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale longicaudata
Kleine Langschwanz-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend22 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale majori
Major-Langschwanz-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale mergulus
Wassertenrek
VulnerableAbnehmend22 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale monticola
Gebirgs-Kleintenrek
VulnerableStabil22 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale nasoloi
Nasolo-Kleintenrek
VulnerableAbnehmend22 August 2014Klicken Sie hier.
Microgale parvula
Zwergkleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale principula
Große Langschwanz-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale pusilla
Gnomkleintenrek
Least ConcernStabil04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale soricoides
Spitzmaus-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale taiva
Taiva-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Microgale thomasi
Thomas-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend04 Februar 2015Klicken Sie hier.
Nesogale dobsoni
Dobson-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend22 Oktober 2014Klicken Sie hier.
Nesogale talazaci
Talazac-Kleintenrek
Least ConcernAbnehmend28 September 2014Klicken Sie hier.
Oryzorictes hova
Eigentliche Reiswühler
Least ConcernAbnehmend14 Januar 2015Klicken Sie hier.
Oryzorictes tetradactylus
Vierzehen-Reiswühler
Data DeficientUnbekannt22 August 2014Klicken Sie hier.

Herausforderungen bei der Populationsüberwachung

Die genaue Erfassung des Erhaltungszustands von Igeln und Tenreks ist alles andere als einfach. Beide Gruppen umfassen scheue, nachtaktive Arten, die in schwer zugänglichen Lebensräumen leben. In vielen Regionen beschränken sich verlässliche Populationsdaten auf kleine Untersuchungsgebiete, was die Erstellung eines umfassenden Bildes erschwert. Bei Tenreks ist die Herausforderung noch größer: Madagaskars vielfältige Landschaften und die begrenzten Forschungsmittel führen dazu, dass viele Arten nur unzureichend erforscht sind und ihre tatsächlichen Populationstrends ungewiss bleiben.

Bürgerwissenschaftliche Projekte haben sich zu einem wichtigen Instrument für das Igelmonitoring entwickelt, da Sichtungen aus der Bevölkerung wertvolle Daten liefern. Dieser Ansatz ist jedoch für Tenreks weniger weit verbreitet; Feldstudien und gemeinschaftsbasierte Monitoringprogramme bleiben daher unerlässlich. Ohne konsistente, langfristige Daten besteht die Gefahr, dass Schutzprioritäten zu spät festgelegt werden, wenn die Populationen bereits irreparabel zurückgegangen sind.

Unterschiede in den Naturschutzansätzen

Schutzmaßnahmen für Igel konzentrieren sich häufig auf die Vernetzung von Lebensräumen, wildtierfreundliche Gärten und die Reduzierung der Verkehrstoten durch Aufklärung der Öffentlichkeit und Infrastrukturlösungen. Da sie sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten leben, profitieren sie von gezielten Maßnahmen auf lokaler Ebene.

Der Schutz der Tenreks ist hingegen enger mit dem Erhalt ihrer Lebensräume auf Landschaftsebene verknüpft. Die Erhaltung der Wälder, Feuchtgebiete und Graslandschaften Madagaskars schützt nicht nur die Tenreks, sondern auch eine Vielzahl anderer endemischer Tierarten. In einigen Fällen haben sich gemeinschaftsbasierte Forstwirtschaft und nachhaltige Landwirtschaftsmethoden als wirksam erwiesen, um den Lebensraumverlust zu verringern und gleichzeitig die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung zu sichern.

Warum Statusbewusstsein wichtig ist

Die Kenntnis des aktuellen Gefährdungsgrades jeder Art ist entscheidend für die Priorisierung von Naturschutzmaßnahmen. Manche Arten mögen lokal häufig vorkommen, obwohl ihre Bestände insgesamt rapide zurückgehen, während andere bereits kritische Schwellenwerte erreicht haben. Indem Naturschützer, politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit die am stärksten gefährdeten Arten identifizieren und die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, verstehen, können sie gemeinsam gegensteuern.

Die obigen Tabellen geben detailliert den bekannten Gefährdungsgrad jeder Igel- und Tenrekart an.

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