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Wie Sie Ihren Garten igelsicher machen

Verwandeln Sie Ihren Garten in einen sicheren Hafen für einen der beliebtesten nachtaktiven Besucher der Natur.

Igel gehören zu den beliebtesten Gartenbesuchern. Mit ihren niedlichen Schnauzen und ihrem leisen Rascheln sind sie leicht zu lieben, doch sie sind zunehmend bedroht. In den letzten Jahrzehnten sind die Igelpopulationen aufgrund von Lebensraumverlust, Straßenverkehr, Pestiziden und eingezäunten Gärten, die ihre natürlichen Streifzüge versperren, stark zurückgegangen.

Zum Glück kann Ihr Garten helfen.

Mit ein paar kleinen und kostengünstigen Änderungen können Sie Ihren Außenbereich in ein Mini-Naturreservat verwandeln, das nicht nur sicher für Igel ist, sondern sie das ganze Jahr über aktiv unterstützt.

Grenzen öffnen: Igelautobahnen

Igel sind von Natur aus Wanderer. Ein einzelner Igel kann in einer Nacht über einen Kilometer zurücklegen, auf der Suche nach Nahrung, Partnern oder Nistplätzen. Doch viele Gärten sind mit dichten Zäunen oder Mauern umgeben und schaffen so quasi grüne Gefängnisse.

Was Sie tun können:

  • Bohren Sie ein Loch in die Unterseite Ihres Zauns oder Ihrer Mauer: 13 x 13 cm ist perfekt (das entspricht etwa der Größe einer CD-Hülle).
  • Diese „Igel-Autobahnen“ ermöglichen ein sicheres Reisen zwischen den Gärten und bilden so ein Mosaik aus Lebensräumen.
  • Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn! Je besser die Nachbarschaft in Ihrer Straße vernetzt ist, desto lebenswerter ist sie für Igel.

Bonus-Tipp: Wenn Sie zur Miete wohnen oder keine dauerhaften Veränderungen vornehmen können, versuchen Sie, ein Zaunfeld etwas anzuheben oder einen abnehmbaren Tunnel aus Ziegelsteinen oder Baumstämmen zu bauen.

Versteckte Gefahren beseitigen

Ein Garten mag friedlich und einladend aussehen, doch für einen Igel kann er tödliche Überraschungen bergen.

Häufige Gefahren im Garten:

  • Teiche und Wasserflächen
    Igel können zwar gut schwimmen, müssen aber auch wieder herausklettern können. Steile, rutschige Ränder sind eine Todesfalle.
    Lösung: Fügen Sie eine Rampe, einen Steinhaufen oder eine flache Kante mit sanftem Gefälle hinzu.
  • Netze und Maschendraht
    Lose Netze auf dem Boden können Igel verfangen.
    Lösung: Verstauen Sie sie oder hängen Sie sie 30 cm über dem Boden auf.
  • Gartengeräte und Rasentrimmer
    Igel verstecken sich oft im hohen Gras oder unter Laub, genau dort, wo Rasentrimmer und Gabeln zum Einsatz kommen.
    Lösung: Vor dem Mähen, Trimmen oder Graben immer nachsehen.
  • Lagerfeuer und Komposthaufen
    Das sind verlockende Nistplätze. Das Anzünden eines alten Haufens könnte eine Tragödie auslösen.
    Lösung: Bauen Sie Ihr Lagerfeuer kurz vor dem Anzünden wieder auf oder verwenden Sie eine igelsichere Methode wie eine erhöhte Feuerstelle.
  • Schneckenkorn und -gifte
    Diese stellen ein großes Problem dar, direkt oder indirekt durch vergiftete Beutetiere.
    Lösung: Verwenden Sie natürliche Abschreckungsmittel wie zerstoßene Eierschalen, Bierfallen oder Kupferband. Fördern Sie die natürliche Schädlingsbekämpfung durch Frösche, Vögel und Igel.

Schutz vor dem Sturm: Nestbau und Winterschlaf

Igel leben nicht in festen Behausungen wie Füchse oder Dachse. Sie bauen Nester zum Schlafen, zur Aufzucht ihrer Jungen oder zum Winterschlaf, und diese Nester müssen trocken, sicher und gut versteckt sein.

Bieten:

  • Ein Holzstapel oder Laubhaufen in einer ruhigen Ecke Ihres Gartens. Diese eignen sich perfekt zum Ausruhen am Tag oder zum Überwintern.
  • Ein Igelhaus: Man kann es kaufen oder selbst bauen; eine Holzkiste mit einem Tunneleingang eignet sich gut. Mit Laub oder Heu auskleiden und an eine Wand oder unter eine Hecke stellen.
  • Komposthaufen: Vorsicht beim Umgang damit. Sie bieten Wärme und Unterschlupf, werden aber oft gestört. Kennzeichnen Sie sie deutlich, wenn Igel darin nisten könnten.
  • Saisonaler Tipp: Räumen Sie im Herbst nicht zu viel auf, denn der Laubhaufen könnte für jemanden das Winterquartier sein.

Füttern und Tränken: Unterstützung ohne Abhängigkeit

Igel ernähren sich natürlicherweise von Insekten, Würmern und Schnecken. In städtischen Gebieten kann ihre Nahrung jedoch knapp werden, insbesondere in Trockenperioden oder während der Paarungszeit.

Das beste kulinarische Angebot:

  • Fleischiges Nassfutter für Katzen oder Hunde
  • Trockene Katzenkekse
  • Frisches Wasser (immer verfügbar!)

Niemals geben:

  • Milch (sie sind laktoseintolerant)
  • Brot (nährstoffarm)
  • Mehlwürmer im Übermaß (können zu Kalziumungleichgewicht führen)
  • Igelfutter (enthält oft unverdauliche oder giftige Inhaltsstoffe)

Tipp für die Futterstelle:
Geben Sie das Futter in einen flachen Napf in eine Plastikbox mit einem Loch in der Seite. Beschweren Sie die Box mit einem Ziegelstein, damit Katzen und Füchse das Futter nicht stehlen.

Wild by Design: Gärtnern für Igel

Ein igelfreundlicher Garten muss nicht unordentlich sein, sondern nur abwechslungsreich, natürlich und einladend für Insekten.

Was hilft:

  • Heimische Pflanzen, die Käfer, Raupen und Würmer anlocken.
  • Gemischte Pflanzebenen: Sträucher, Blumen, Bodendecker.
  • Echte Rasenflächen oder Wiesen: Vermeiden Sie Kunstrasen und Plastikmulch.
  • Kompostbehälter: Ideal für Insekten und somit auch für Igel.

Vermeiden Sie die Verwendung von Kies, Pflastersteinen oder Terrassendielen. Igel buddeln, wühlen und verstecken sich gern. Versetzen Sie sich in die Lage eines Igels: Wo würden Sie sich verstecken?

Licht dimmen

Igel sind nachtaktiv. Helles Licht verwirrt sie, verändert ihr Verhalten und kann sie Raubtieren aussetzen.

Beleuchtungstipps:

  • Verwenden Sie Bewegungsmelder anstelle von Dauerbeleuchtung.
  • Vermeiden Sie grelles weißes LED-Licht in Bereichen, in denen Igel fressen oder nisten.
  • Die Scheinwerfer sollten so abgeschirmt werden, dass nur das beleuchtet wird, was benötigt wird (z. B. ein Weg).

Bonus: Ihr ganzer Garten wirkt nachts wilder und stimmungsvoller!

Werden Sie zum Bürgerwissenschaftler: Beobachten und dokumentieren Sie!

Einen Igel zu sehen ist immer ein magischer Moment und liefert zudem wertvolle Daten.

So können Sie helfen:

  • Installieren Sie eine Wildtierkamera in Ihrem Garten.
  • Melden Sie Sichtungen einer lokalen Wildtierschutzorganisation oder einer nationalen Igel-Erhebung.
  • Kennzeichnen Sie Igellöcher mit Schildern (Sie können ein Schild zum Ausdrucken herunterladen).
  • Notieren Sie, wo und wann Sie Aktivität beobachten – und ob Sie Jungtiere, Paare oder kranke Individuen sehen.

Wichtig: Igel dürfen nur dann hochgenommen werden, wenn sie offensichtlich verletzt, untergewichtig oder in unmittelbarer Gefahr sind. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an eine Wildtierrettungsstation.

Fazit: Jeder Garten zählt.

Man braucht weder viel Platz noch einen verwilderten Dschungel, um Igeln zu helfen. Schon ein kleiner Garten, ein bepflanzter Balkon oder ein gemeinsamer Grünstreifen können einen Unterschied machen.

Indem Sie Ihren Garten igelsicher gestalten, helfen Sie nicht nur einer bedrohten Tierart, sondern schaffen auch einen vielfältigeren und lebendigeren Lebensraum für sich selbst und unzählige andere Lebewesen. Und wer weiß? Vielleicht wachen Sie eines Morgens auf und freuen sich, dass ein Igel beschlossen hat, einzuziehen.

Downloadbare Dateien

Hedgehog-Safe Garden Checklist (PDF)

Build Your Own Hedgehog House – Step-by-Step Guide

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