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Pilzinfektionen: Was soll ich tun?

Erkennen, Behandeln und Vorbeugen von Pilzinfektionen bei Igeln und Tenreks

Pilzinfektionen sind bei Igeln und Tenreks relativ häufig, insbesondere in feuchten, unsauberen oder stressigen Umgebungen. Obwohl sie nicht so oft thematisiert werden wie Milben- oder Bakterieninfektionen, können Pilzerkrankungen erhebliche Beschwerden, Stachel- oder Haarausfall und unbehandelt sogar langfristige Gesundheitsprobleme verursachen.

Im Gegensatz zu Parasiten sind Pilze oft opportunistisch, das heißt, sie siedeln sich an, wenn das Immunsystem eines Tieres bereits geschwächt ist. Früherkennung, genaue Diagnose und angemessene Behandlung sind für die Genesung und die Verhinderung einer Ausbreitung der Infektion auf andere Tiere oder Menschen unerlässlich.

Was verursacht Pilzinfektionen?

Pilzinfektionen bei exotischen Säugetieren werden typischerweise durch Dermatophyten verursacht, eine Pilzgruppe, die sich von Keratin in Haut, Haaren und Nägeln ernährt. Der häufigste Erreger ist Trichophyton mentagrophytes, obwohl auch Microsporum-Arten vorkommen können. Dieselben Pilze sind auch für die Ringelflechte verantwortlich, eine Zoonose (d. h. sie kann auf den Menschen übertragen werden).

In anderen Fällen können Hefen wie Candida Haut- oder Schleimhautinfektionen verursachen, insbesondere bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem oder mangelnder Hygiene. Pilze gedeihen in:

  • Warme, feuchte Gehege
  • Schlechte Belüftung
  • Verschmutzte Einstreu oder nicht gefressenes Nassfutter
  • Gestresste oder unterernährte Tiere
  • Überbelegte Wohnungen oder unzureichende Reinigungsroutinen

Sind Pilzsporen erst einmal angesiedelt, können sie wochenlang in der Umwelt überleben, selbst nachdem die Symptome verschwunden sind. Daher sind Eindämmung und Sauberkeit genauso wichtig wie die medizinische Behandlung.

Wie erkenne ich eine Pilzinfektion?

Pilzinfektionen ähneln oft Milbenbefall oder bakterieller Dermatitis, was die Diagnose ohne Tests erschwert. Zu den Anzeichen können gehören:

  • Stellenweiser, unregelmäßiger Haarausfall, oft kreisförmig oder unregelmäßig
  • Rote, schuppige oder verkrustete Haut im Gesicht, an den Ohren, den Gliedmaßen oder an der Unterseite
  • Kleine Beulen oder offene Wunden, die nicht abheilen
  • Juckreiz, wenn auch in der Regel weniger intensiv als bei Milben.
  • Verdickte Haut oder dunkle Flecken an den Füßen, insbesondere in fortgeschrittenen Fällen
  • Appetitlosigkeit, Lethargie oder Gewichtsverlust bei systemischen Infektionen

Bei Tenreks können die Anzeichen subtiler sein: trockene oder schuppige Haut am Rücken oder Bauch, lokaler Fellverlust oder chronische Reizung der Pfoten. Ihre dünnere Haut macht sie anfälliger für Sekundärverletzungen oder Infektionen, wenn diese nicht frühzeitig behandelt werden.

Wenn mehrere Tiere in einem Haushalt oder einer Auffangstation ähnliche Hautprobleme entwickeln oder wenn Menschen nach dem Umgang mit ihnen juckende rote Stellen bekommen, sollte umgehend eine Pilzinfektion in Betracht gezogen werden.

Diagnose: Richtig machen

Da Pilzinfektionen anderen Hautproblemen ähneln können, sind Tests wichtig. Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin wird möglicherweise:

  • Mit einer Wood-Lampe (UV-Licht) lässt sich die Fluoreszenz bestimmter Pilzarten nachweisen (allerdings zeigen nicht alle Pilzarten diese Eigenschaft).
  • Nehmen Sie eine Hautabschabung oder eine Haarprobe zur mikroskopischen Untersuchung.
  • Senden Sie Proben zur Pilzkultur ein, dies ist die genaueste Methode (kann aber 1–3 Wochen dauern).

In der Praxis wird die Behandlung manchmal anhand des Erscheinungsbildes und des Ansprechens auf Medikamente begonnen, insbesondere in Notfallsituationen, in denen die Testmöglichkeiten möglicherweise begrenzt sind. Eine formale Bestätigung ist jedoch, wenn möglich, immer vorzuziehen.

Behandlung: Konstanz ist entscheidend

Pilzinfektionen sind hartnäckig. Sie erfordern eine konsequente Behandlung über Tage oder Wochen – ein vorzeitiger Abbruch führt oft zu einem Rückfall. Zu den von Tierärzten empfohlenen Behandlungen gehören:

  • Topische Antimykotika wie Miconazol-, Clotrimazol- oder Terbinafin-Cremes
  • Medizinische Bäder oder Spülungen, insbesondere mit Chlorhexidin oder Antipilzshampoos (wie z. B. Ketoconazol-haltigen Produkten)
  • Orale Antimykotika wie Itraconazol oder Griseofulvin bei schweren oder weit verbreiteten Fällen

Verwenden Sie niemals ätherische Öle, Essig oder Hausmittel, da diese empfindliche Haut reizen oder bei Verschlucken giftig sein können.

Die Tiere sollten während der Behandlung in einem sauberen, trockenen und gut belüfteten Raum untergebracht werden. Die Einstreu sollte täglich gewechselt und Oberflächen mit fungiziden Reinigungsmitteln oder verdünnter Bleichlösung (Verhältnis 1:10) desinfiziert werden. In Mehrtierhaushalten wird eine Isolation empfohlen, bis die Infektion vollständig abgeklungen ist.

Ist es für Menschen ansteckend?

Ja, einige Pilzinfektionen sind Zoonosen, insbesondere Ringelflechte. Menschen, die infizierte Tiere berühren, können juckende, rote, ringförmige Hautausschläge an Armen, Händen oder Rumpf entwickeln. Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders anfällig. Bei Verdacht auf Ringelflechte:

  • Tragen Sie während der Pflege Einweghandschuhe.
  • Hände gründlich mit Seife und Wasser waschen
  • Reinigen Sie Oberflächen und Wäsche bei hohen Temperaturen
  • Vermeiden Sie engen Hautkontakt mit anderen Haustieren oder Menschen.
  • Bei Auftreten von Symptomen beim Menschen sollte ein Arzt konsultiert werden.

Das Risiko ist zwar bei guter Hygiene beherrschbar, sollte aber nicht unterschätzt werden.

Vorbeugung von Pilzinfektionen

Vorbeugung beginnt mit Umweltbedingungen und Tierhaltung. Um das Risiko zu reduzieren:

  • Gehäuse sauber, trocken und gut belüftet halten.
  • Übermäßige Luftfeuchtigkeit vermeiden (40–60 % anstreben, es sei denn, die Art benötigt mehr).
  • Nicht gefressenes Nassfutter umgehend entfernen
  • Verwenden Sie hochwertige, staubfreie Bettwäsche.
  • Neu aufgenommene oder gerettete Tiere müssen 30 Tage lang unter Quarantäne gestellt werden.
  • Achten Sie auf frühe Anzeichen von Hautproblemen – selbst leichte Schuppenbildung kann ein erster Hinweis sein.
  • Desinfizieren Sie regelmäßig Werkzeuge, Bürsten und Waagen.

Stress ist ein wesentlicher Faktor. Unterforderte, überfüllte oder schlecht ernährte Tiere sind anfälliger für opportunistische Infektionen, einschließlich Pilzinfektionen.

Schlussgedanken

Pilzinfektionen können beängstigend aussehen und sich tatsächlich ausbreiten, aber mit rechtzeitiger Behandlung heilen die meisten Fälle vollständig aus. Wichtig ist, nicht in Panik zu geraten, sondern besonnen zu handeln: isolieren, reinigen, behandeln und die Behandlung konsequent fortsetzen. Hören Sie nicht auf, wenn die Symptome verschwunden sind; setzen Sie die Therapie wie verordnet fort und achten Sie genau auf ein Wiederauftreten.

Im Zweifelsfall sollten Sie einen Tierarzt konsultieren und besonders auf Hygiene achten. Ein sauberes Gehege und ein ruhiges, gut genährtes Tier sind der beste Schutz vor Pilzbefall und die Grundlage für langfristige Gesundheit.

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