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Was ist eine Zoonose? Wenn Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen werden.

Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt ist eng miteinander verbunden. Eines der deutlichsten Beispiele hierfür ist die Zoonose, die Übertragung von Krankheiten von Tieren auf Menschen. Einige der größten gesundheitlichen Herausforderungen weltweit, von historischen Seuchen bis hin zu modernen Pandemien, hatten ihren Ursprung in der Zoonose.

Doch was genau bedeutet Zoonose, und warum sollte uns das interessieren?

Definition der Zoonose

Eine Zoonose (Plural: Zoonosen) ist jede Krankheit oder Infektion, die auf natürlichem Wege von Wirbeltieren auf den Menschen übertragbar ist. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten.

Wer schon einmal von Tollwut, Lyme-Borreliose oder Vogelgrippe gehört hat, hat auch schon von Zoonosen gehört.

Wissenschaftler schätzen, dass rund 60 % aller Infektionskrankheiten beim Menschen tierischen Ursprungs sind und dass mehr als 75 % der neu auftretenden Krankheiten (Krankheiten, die neu in Populationen auftreten) Zoonosen sind.

Wie verbreiten sich Zoonosen?

Es gibt mehrere Wege, auf denen ein Krankheitserreger von Tieren auf Menschen überspringen kann:

  1. Direkter Kontakt: Berührung von Tieren, deren Speichel, Blut, Urin oder Kot. Beispiel: Tollwut wird durch Bisse übertragen.
  2. Indirekter Kontakt: Kontakt mit kontaminierten Umgebungen wie Erde, Bettwäsche oder Wasser.
  3. Vektorübertragung: Die Übertragung erfolgt durch einen anderen Organismus, häufig ein Insekt. Beispiel: Zecken übertragen Lyme-Borreliose.
  4. Lebensmittelbedingte Übertragung: Verzehr von kontaminiertem Fleisch, Milch oder kontaminierten Produkten.
  5. Übertragung durch die Luft: Einatmen von Partikeln, die Viren oder Bakterien, wie z. B. die Vogelgrippe, aus Geflügelfarmen enthalten.

Warum treten Zoonosen auf?

Zoonotische Übertragung, also die Übertragung eines Krankheitserregers auf den Menschen, tritt unter bestimmten Bedingungen häufiger auf:

  • Lebensraumverlust und Entwaldung bringen Menschen und Wildtiere in engeren Kontakt, wodurch die Wahrscheinlichkeit des Krankheitsaustauschs steigt.
  • Landwirtschaft und Viehzucht schaffen Umgebungen, in denen sich Krankheiten zwischen Wildtieren, Haustieren und Menschen ausbreiten können.
  • Der Handel mit und der Verzehr von Wildtieren setzen die Menschen unbekannten Krankheitserregern aus.
  • Der Klimawandel verändert die Verbreitung von Krankheitsüberträgern wie Mücken und Zecken.

Beispiele für Zoonosen

  • Tollwut: Eine tödliche Viruserkrankung, die hauptsächlich durch Hundebisse, aber auch durch Fledermäuse und andere Säugetiere übertragen wird.
  • Lyme-Borreliose: Verursacht durch Bakterien, die von Zecken übertragen werden, welche sich von Hirschen, Nagetieren und anderen Wirten ernähren.
  • Aviäre Influenza („Vogelgrippe“): Ein Virus von Wildvögeln, das Geflügel und manchmal auch Menschen infizieren kann.
  • COVID-19: Verursacht durch SARS-CoV-2, ein Coronavirus, das vermutlich von Wildtieren stammt und sich dann weltweit verbreitete.
  • Ebola: Eine schwere Viruserkrankung, die mit Fledermäusen und Primaten in Teilen Afrikas in Verbindung gebracht wird.

Igel, Tenreks und Zoonosen

Obwohl Igel und Tenreks weltweit keine bedeutenden Überträger von Zoonosen sind, können sie dennoch eine Rolle spielen:

  • Igel in Gefangenschaft oder Rehabilitationseinrichtungen können Salmonellenbakterien in sich tragen, die bei mangelnder Hygiene auf den Menschen übertragen werden können.
  • Bei Tenreks, insbesondere in Madagaskar, spielen sie eine weniger erforschte Rolle bei der Krankheitsübertragung, aber wie bei vielen Wildtieren birgt der enge Umgang ohne Vorsichtsmaßnahmen Risiken.

Dies unterstreicht die Bedeutung einer verantwortungsvollen Wildtierpflege, angemessener Hygiene und Überwachung sowohl im Kontext von Haus- als auch von Wildtieren.

Warum Zoonosen wichtig sind

Zoonosen betreffen nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern spiegeln auch unser Verhältnis zur Natur wider. Werden Ökosysteme gestört, können Krankheitserreger, die ursprünglich in Wildtierpopulationen vorkamen, neue Wirte in Menschen oder Nutztieren finden.

Deshalb befürworten viele Wissenschaftler und Organisationen den „One Health“-Ansatz: die Idee, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt untrennbar miteinander verbunden ist. Der Schutz der Biodiversität, die Reduzierung der Zerstörung von Lebensräumen und die Förderung des Tierschutzes tragen alle dazu bei, künftige Zoonosenausbrüche zu verhindern.

Zusammenfassung

  • Zoonose ist die Übertragung einer Krankheit von Tieren auf Menschen.
  • Die Verbreitung kann durch Kontakt, Vektoren, Lebensmittel oder die Umwelt erfolgen.
  • Menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Landwirtschaft und Wildtierhandel erhöhen die Risiken.
  • Selbst vertraute Tiere wie Igel können unter bestimmten Bedingungen Zoonoseerreger übertragen.
  • Die Verhinderung von Zoonosen erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der Menschen, Tiere und Ökosysteme gleichermaßen schützt.
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