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Wie man Haut, Fell und Stacheln von Igeln und Tenreks pflegt

Die Grundlagen der Haut- und Wirbelsäulengesundheit bei kleinen Insektenfressern verstehen

Haut und Fell von Igeln und Tenreks spielen eine entscheidende Rolle für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Als insektenfressende Säugetiere mit sehr spezifischen Anpassungen sind sie auf gesunde Haut, saubere Stacheln und ein gepflegtes Fell angewiesen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren, Parasiten abzuwehren und sich vor Verletzungen zu schützen. Dennoch zählen Hautprobleme zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in Gefangenschaft und werden oft falsch interpretiert, unzureichend behandelt oder wären durch artgerechte Pflege vollständig vermeidbar.

Dieser Artikel erläutert die Unterschiede zwischen Igeln und Tenreks hinsichtlich Haut- und Fellstruktur, beschreibt häufig auftretende Probleme und gibt Hinweise zu Hygiene, Umgang und vorbeugender Pflege.

Einzigartige Anpassungen von Haut und Fell

Auf den ersten Blick mögen Igel und Tenreks ähnlich aussehen – klein, stachelig und einzelgängerisch –, doch sie sind nicht eng verwandt. Igel gehören zur Familie der Igel (Erinaceidae), während Tenreks zur Familie der Tenreks (Tenrecidae) zählen, einer Familie, die in Madagaskar beheimatet ist. Diese evolutionäre Distanz zeigt sich deutlich in ihrer Haut-, Fell- und Stachelstruktur.

Igel haben:

  • Ein dichtes Fell aus modifizierten Haaren (Stacheln oder Dornen) auf Rücken und Flanken
  • Weiches Fell an Bauch und Gesicht
  • Eine nackte Nase und relativ trockene, feste Haut

Tenreks haben:

  • Weichere, flexiblere Stacheln, durchsetzt mit Fell
  • Feinere Haut, die empfindlicher gegenüber Trockenheit und Irritationen ist.
  • Häufig kommt es zu einer höheren Produktion natürlicher Hautöle, insbesondere während der Brutzeit.

Diese Unterschiede sind wichtig, wenn man sie in Gefangenschaft pflegt.

Routinepflege und Hygiene

Sowohl Igel als auch Tenreks pflegen sich selbst, benötigen aber unter Umständen dennoch menschliche Unterstützung, insbesondere in trockenen Innenräumen, bei saisonalen Veränderungen oder bei gesundheitlichen Problemen.

Baden sollte selten erfolgen, nicht routinemäßig. Häufiges Baden kann der Haut ihre natürlichen Öle entziehen und zu Trockenheit, Schuppenbildung und sogar Sekundärinfektionen führen. Die meisten Tiere, die in sauberen Gehegen mit ausreichender Luftfeuchtigkeit gehalten werden, benötigen keine regelmäßigen Bäder.

Ist ein Bad nötig, beispielsweise weil sich das Tier aufgrund einer Krankheit verschmutzt hat oder getrockneter Kot an Pfoten oder Schwanz klebt, sollte es sanft mit lauwarmem Wasser oder einem milden, tierfreundlichen Reinigungsmittel (z. B. einem unparfümierten, verdünnten Haferflocken-Shampoo oder Babyshampoo) durchgeführt werden. Seifen, ätherische Öle und aggressive Produkte sind zu vermeiden.

Trocknen Sie das Tier anschließend gründlich ab und halten Sie es warm.

Trockene Haut und Schuppen

Trockene, schuppige Haut ist eines der häufigsten Probleme bei in Gefangenschaft gehaltenen Igeln, insbesondere bei Jahreszeitenwechseln oder in trockenen, beheizten Innenräumen. Auch Tenreks können unter Hautirritationen leiden, obwohl ihre natürliche Fettschicht einen gewissen Schutz bietet.

In den meisten Fällen ist trockene Haut kein Anzeichen einer Krankheit, sondern eines Ungleichgewichts in der Umwelt, insbesondere niedriger Luftfeuchtigkeit, schlechter Ernährung oder übermäßigem Baden.

Zur Verbesserung des Hautbildes:

  • Sorgen Sie für eine angemessene Luftfeuchtigkeit (idealerweise 40–60 %).
  • Bieten Sie eine ausgewogene, insektenreiche Ernährung mit essentiellen Fettsäuren an.
  • Vermeiden Sie übermäßiges Baden oder die Verwendung austrocknender Substanzen.
  • Fügen Sie ein flaches Sandbad hinzu

Bei Igeln können bei Bedarf einmal wöchentlich einige Tropfen Leinsamen- oder Olivenöl in Lebensmittelqualität auf schuppige Stellen aufgetragen werden. Dies sollte jedoch niemals die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache ersetzen. Optional kann man ihnen wöchentlich einen Tropfen Lachsöl verabreichen, um ihre Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Milben, Parasiten und Pilzinfektionen

Hautreizungen oder Stachelverlust können auch durch äußere Parasiten verursacht werden. Bei Igeln sind die Milben der Art Caparinia tripilis weit verbreitet und hoch ansteckend. Sie führen zu starkem Juckreiz, Stachelverlust und Krustenbildung. Auch Tenreks können, wenn auch seltener, an Milben- oder Pilzinfektionen leiden.

Anzeichen eines Befalls sind unter anderem:

  • Übermäßiges Kratzen
  • Schorf oder verkrustete Stellen an Ohren, Gesicht und Flanken.
  • Plötzlicher Haarausfall
  • Unruhe oder Stress

Diese Symptome sollten niemals ignoriert werden. Zur Bestätigung der Diagnose ist ein Hautgeschabsel oder eine tierärztliche Untersuchung erforderlich.

Die Behandlung erfolgt üblicherweise mit Selamectin (Revolution/Stronghold, beides Varianten für Katzenwelpen), das je nach Schweregrad einmal monatlich für 1–3 Dosen verabreicht wird. Ivermectin-Injektionen sollten vermieden werden, da sie für kleine Säugetiere riskant sind.

Bei Pilzinfektionen können antimykotische Bäder oder orale Medikamente verschrieben werden. Während der Behandlung ist die Einhaltung von Hygiene und eine gründliche Reinigung des Terrariums unerlässlich.

Gesundheit der Feder und Verlust der Wirbelsäule

Stachelverlust bei Igeln ist ein natürlicher Vorgang, insbesondere bei Jungtieren, die sich im Alter von 4 bis 12 Wochen in der sogenannten Stachelwechselphase befinden. Dabei werfen sie ihre Stacheln ab und lassen sie nachwachsen. Dies ist völlig normal, kann aber vorübergehend Unbehagen verursachen.

Übermäßiger oder fleckenförmiger Federverlust außerhalb der Federbildungsperiode kann jedoch Folgendes bedeuten:

  • Parasitenbefall (häufigste Ursache)
  • Nährstoffmangel
  • Hormonelles Ungleichgewicht
  • Chronischer Stress oder Immunsuppression

Der Schlüssel zu gesunder Wirbelsäule und gesundem Fell ist Vorbeugung:

  • Vermeiden Sie extreme Belastungen oder grobe Behandlung.
  • Bieten Sie regelmäßigen Zugang zu Insekten und tierischem Eiweiß.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von UVB-Strahlung oder Vitamin D3 (insbesondere in sonnenarmen Umgebungen).
  • Gehäuse sauber, trocken und gut belüftet halten.

Tenreks häuten sich möglicherweise weniger stark und saisonal, insbesondere während der Vorwinter- oder Brutzeit.

Hautschäden, Wunden und Infektionen

Sowohl Igel als auch Tenreks neigen zu Hautrissen oder Druckgeschwüren, wenn sie auf ungeeignetem Untergrund, unter unhygienischen Bedingungen oder untergewichtig und weniger mobil sind.

Tenreks können insbesondere während der Paarungszeit Verletzungen erleiden (vor allem am Schwanz oder an den Flanken), die durch Duftmarkierungsverhalten oder Balzversuche entstehen. Männchen können aggressiv oder übereifrig werden, und Verletzungen bleiben möglicherweise unbemerkt, wenn sie nicht regelmäßig kontrolliert werden.

Alle Wunden sollten mit Kochsalzlösung oder einem vom Tierarzt empfohlenen Antiseptikum gereinigt werden. Vermeiden Sie Alkohol, Wasserstoffperoxid oder aggressive Cremes. Bei Verdacht auf eine Infektion (Schwellung, Eiter, Wärme, Geruch) ist tierärztliche Hilfe erforderlich.

Bei Igeln mit eingeschränkter Beweglichkeit (z. B. aufgrund von Übergewicht, neurologischen Erkrankungen oder Alter) können sich Druckstellen an den Gliedmaßen oder am Bauch bilden. Sorgen Sie für weiche Einstreu und kontrollieren Sie regelmäßig Gewicht und Hautzustand.

Handhabung und Beobachtung

Regelmäßiger, sanfter Umgang ist der beste Weg, Hautproblemen vorzubeugen. Ein gesunder Igel oder Tenrek sollte Folgendes haben:

  • Saubere, unversehrte Haut ohne Rötungen oder Krusten.
  • Glatte, gleichmäßig verteilte Stacheln oder Fell
  • Kein starker Geruch (mit Ausnahme des moschusartigen Duftes bei männlichen Tenreks)
  • Übermäßiges Kratzen, Reiben oder Beißen der Haut vermeiden.

Nutzen Sie diese Zeit, um den Bauch, die Augen- und Ohrenpartie sowie die Schwanzunterseite zu untersuchen. Das frühzeitige Erkennen kleinerer Probleme kann spätere, schwerwiegendere Probleme verhindern.

Umweltfaktoren und Einstreu

Substrat und Terrarieneinrichtung haben einen großen Einfluss auf die Hautgesundheit. Vermeiden Sie staubige, scharfkantige oder parfümierte Einstreumaterialien. Espenstreu, Papierstreu oder Fleece-Einlagen sind ideal.

Für Tenreks ahmt eine Kombination aus Erde, Moos und zerkleinerter Rinde ihren natürlichen Lebensraum nach und unterstützt die Feuchtigkeitsspeicherung, was wichtig für die Haut- und Atemwegsgesundheit ist.

Um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern, sollten Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant gehalten, Futter- und Wassernäpfe täglich gereinigt und die Hände vor und nach dem Umgang damit gewaschen werden.

Conclusion

Haut, Fell und Stacheln von Igeln und Tenreks sind nicht nur kosmetisch, sondern auch wichtige Indikatoren für den allgemeinen Gesundheitszustand. Die meisten Hautprobleme lassen sich durch gute Haltung, artgerechte Ernährung und regelmäßige Beobachtung vermeiden.

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen den Tierarten zu verstehen und dem Drang zu widerstehen, die Haut übermäßig zu reinigen oder mit Mitteln für Menschen zu behandeln. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Tierarzt konsultieren, der Erfahrung mit exotischen Kleinsäugern hat, und sich stets sachkundig und fürsorglich für das Wohl Ihres Tieres einsetzen.

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